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...und wie grenzwertig sind eigentlich Grenzwerte?! 

 

Schätzungen zufolge sind weltweit etwa 100.000 Chemikalien auf dem Markt. Es gibt unzählige sowohl natürliche als auch synthetische chemische Verbindungen.

Unternehmen verschiedenster Branchen setzen Chemikalien ein, um zum Beispiel Kunststoffe, Farben, Lacke oder Schmierstoffe herzustellen. Einige Chemikalien finden sich in Pflanzenschutzmitteln oder Bioziden (Mittel zur Schädlingsbekämpfung außerhalb des Pflanzenschutzes), andere in Arzneimitteln und Kosmetika wieder.

 

Sehr vieles findet sich in von uns konsumierten Alltagsprodukten wieder. Was geschieht wenn diese chemischen Substanzen mit unserem Körper zusammentreffen?

Vorwort von Greenpeace Nederland (Kim Schoppink) in dem Buch von Els Valkenburg (selbst seit Jahren hochgradig an mcs erkrankt - "Wenn chemische Substanzen und Duftstoffe krank machen" - Erfahrungen - Informationen- Adressen zur Multiplen Chemikaliensensitivität.)
Und hier mehr zu der Grenzwertigkeit von Duftstoffen (und ihre Toxitität) in unserem Alltagsleben: lebenszeit-cfs.de-Duftmarketing
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In der EU sind zumindest über 1300 chemische Kosmetikzusätze und mehr als 80 Pestizidwirkstoffe verboten, die in den USA zugelassen sind. Vergleichsweise wenige Chemikalien sind dort verboten. Die US-Industrie ist nicht verpflichtet, die Sicherheit eines Stoffes nachzuweisen. Anders in der EU. Hier gilt das Vorsorgeprinzip zum Schutz der Verbraucher vor gefährlichen Stoffen. In den USA herrscht das Risikoprinzip, bei dem ein Stoff erst verboten wird, wenn die Risiken eindeutig bewiesen sind. In Europa hingegen muss ein Produkt, bevor es zum Konsumenten gelangen kann überprüft werden, es gilt also das Vorsorgeprinzip.

 

Übrigens: Wenn von Freihandelsabkommen geredet wird - geht es auch um den Abbau sogenannter „nichttarifäre“ Handelshemmnisse. (Klingt werbetechnisch schon mal sehr gut….Freihandel klingt angenehmer als Handelshemmnisse…) allerdings geht es bei den Handelshemmnissen um die Regulierung der Lebensmittelproduktion oder Vorschriften zum Umwelt- und Klimaschutz, Arbeitsschutz, Zulassung für Medikamente - also alles was den (uneingeschränkten) Handel betrifft und Umsätze aber beeinträchtigen kann!

 

...übrigens können Hemmungen auch etwas positives haben....denn wenn alle Hemmungen fallen - gibt es keine moralischen Bedenken mehr etwas zu tun....und das legitime (von wem legitimiert?) Gewinninteresse der Firmen weltweit geht leider nach wie vor einem ethischen Handel(n) voraus.

 

....und wenn Grenzwerte "angeglichen" werden können ....wie verlässlich sind sie dann eigentlich?! 

 

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Was sind nun aber eigentlich Grenzwerte?

 

Grenzwerte bezeichnen                      die rechtlich zulässigen Höchstwerte für Schadstoffe in der Luft, in  Nahrungsmitteln und Trinkwasser und sollen Mensch und Natur nach Möglichkeit vor schädlichen Beeinträchtigungen schützen.


Grenzwerte bestimmen                  eine maximal in einem bestimmten Zusammenhang (z. B. Arbeitsplatz) zulässige Menge/Konzentration eines umweltschädlichen oder gesundheitsschädlichen Stoffes (der z. B. krebserregend, keimzellverändernd, fruchtschädigend oder Allergien hervorrufend ist)

 

Grenzwerte sind                    sonstige messbare maximal zulässige gesundheitsschädliche oder belästigende Störgröße, z. B. für Lärm, elektrische Felder oder für Radioaktivität.


Grenzwerte sollen    die höchst unwirksame Dosis festlegen.

 

(Anmerkung zum derzeitigen "Digital first"....ein Vorsorgeprinzip (also die höchstunwirksame Dosis) kann ich derzeit bei dem Mischmasch an Strahlungsfreude - mit dem einzigen Gedanken....schneller, schneller und überall schneller sein zu können...nicht erkennen)

 

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Dabei beziehen sich die Grenzwerte für Schadstoffe auf gesunde Erwachsene. Nicht berücksichtigt sind dabei die Auswirkungen von Umweltgifte bei Kindern, Älteren, Schwangeren und chronisch Kranken.

 

siehe dazu auch mehr unter dem Artikel...ein Leben mit der Schadstoff-Umwelterkrankung mcs

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Das bedeutet konkret, dass bei geplanten Freihandelsabkommen unter anderem die bisherigen Rückstandshöchstgrenzen von Pestiziden der Länder angeglichen werden sollen, da sie eine Handelsbarriere darstellen. Im Klartext bedeutet dass zum Beispiel Rückstandsgehalt des Pestizids Diphenylamin (DPA) wieder abgeschwächt werden kann.

Ein Beispiel:

DPA reduziert die Entstehung von Schalenbräune bei Äpfeln und Birnen. Aufgrund eines möglichen Risikos für die Gesundheit ist der Gebrauch von DPA in Europa verboten. So kann das Pestizid z.B. bei chronischer Belastung Blut und Nieren schädigen. Außerdem können sich während der Lagerung und Verarbeitung der Äpfel krebserregende Metaboliten bilden. In den USA sind hundertmal höhere DPA-Rückstande erlaubt als in der EU.

Noch ein Beispiel:

Der Verkauf sogenannter „Chlorhühner“ ist in der EU bisher verboten. In den USA hingegen ist es erlaubt, Hühnerfleisch auf den Markt zu bringen, das zuvor in einem Chlorlauge-Bad desinfiziert wurde, um Salmonellen abzutöten.

 

Die USA argumentieren, dass es keine wissenschaftlichen Grundlagen gibt, die eine Gesundheitsgefährdung für den Menschen beim Verzehr nachweisen. Dabei geht es vor allem um die industrielle Haltung der Hühner, welche durch die Praxis des Chlor-Bads ermöglicht wird. Je dichter und schmutziger die Tiere gehalten werden, desto mehr verbreiten sich Keime und Krankheiten. Das Chlor-Bad tötet diese Keime ab und ermöglicht so den Verkauf der eingepferchten Hühner.

(Aber bis in die USA muss man ja nicht schauen - wenn man auf den Eierskankal 2017 schaut!)

Auch Mittel wie Ractopamin (ein Wachstumshormon), sind wegen der Gesundheitsrisiken für Mensch und Tier in 160 Staaten – darunter allen EU-Ländern, aber auch Russland und China – verboten oder eingeschränkt. Der unerwünschte Einsatz von Ractopamin im Produktionsprozess wäre demnach ein Handelshemmnis das zu beseitigen erwünscht ist.

Und nochmals...weder das Trinkwasser hierzulande noch in Sachen Luft oder Boden hält Deutschland die Grenzwerte ein...also wenn schon überhaupt Grenzwerte...wieso werden sie dann nicht eingehalten?!

 

europa.eu/germany/news/20180517-luftverschmutzung-klage_de ...(Mai 2018)

 

...von den Verschleierungen in Sachen Auto von deutscher Seite her mal ganz zu schweigen...

 

 

 

Oder selbst wenn eine Institution wie die WHO einen Stoff als krebserregend einstuft (und hier die Grenzwerte steigen oder fallen) - wie beispielsweise bei PCB (zwar in Deutschland längst verboten) aber leider noch vielfältig verbaut (auch in Schulen)  und  PCB eine hohe Organtoxitität aufweist - führt es auch hier (selbst wenn die vorliegenden Grenzwerte überschritten werden) es seltens zu Sanierungen oder Abbau des gefährlichen Materials.

ardmediathek.de/tv/betrifft-/ ... Das vergessene Gift PCB (SWR Mediathek, 18.07.2018)

 

Aber um auf diverse Handelsabkommen zurückzukommen - die weitere "Handelshemmnisse" abbauen wollen:

 

Auch für den Klima- und Umweltschutz können Freihandelsabkommen entscheidende Änderungen bedeuten, denn Atomausstieg und Fracking-Verbot stehen den Profiten großer Konzerne im Weg.

 

Öffentliche und gemeinnützige Dienstleistungen stehen jedenfalls nicht auf dem Programm, sowenig wie nachhaltige Landwirtschaft, artgerechte Tierhaltung oder optimale Verbraucherinformation.

 

lebenszeit-cfs-ethischer Handel ...

 

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Mit oder ohne Freihandelsabkommen - das wirtschaftliche Interesse scheint allgemein auf allen Seiten über den möglichen Risiken zu stehen.....akute wie langfristige gesundheitliche Schädigungen vieler Menschen, weitere Verschmutzung der Umwelt - der Luft, des Wassers, des Bodens....des Erbgutes werden in Kauf genommen für den kurzfristigen Profit und die schnelle Bedürfnisbefriedigung der Konsumente - also uns.

 

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Quellen:

 

umad.de/infos/wirkungen/grenzwerte

...rechtlich zulässige Höchstwerte von Schadstoffen...

 

eggbi.eu/beratung/produktinformationen

Gesetzliche "Grenzwerte", "offizielle Richtwerte", "Vorsorgewerte" - Glaubwürdigkeit

 

kreislauf-leben.de/index.php/grenzwerte-sind-kontraproduktiv

Grenzwerte sind Industrieschutzwerte...interessant dabei auch die "Entwicklung" von Grenzwerten im Zusammenhang mit unserem Trinkwasser (!)

 

 

 

 

 

Warum wäre es also nicht das Ziel anstelle des unbegrenzten Marktes eine Politik des ethischen Handel(ns) zu entwickeln - aber der Markt wird nicht abstrakt gebildet...

 

Die Politiker..sind einzelene Menschen mit Familien

Die Lobbyisten ....auch

Die Konsumenten - sind auch kein abstraktes Gebilde....wir können irgendwie nicht warten...bis die "dort oben" etwas verändern oder erkennen....es bleibt nur;...kritisch zu hinterfragen...Medien und Nachrichtenmechanismen zu durchschauen....eine eigene Haltung zu finden und im Dschungel unseres Konsumverhaltens versuchen umzusetzen.