Brain-Fog mit ME-CFS oder PostCovid
Lyrik im Leben mit ME-CFS - One of the
Millions-Missing - auf der Suche nach der Identität mit unsichtbarer und
nichtanerkannter Erkrankung - trotz der Vielen die genauso auch leben!
Brain Fog.....vernebeltes Gehirn....auch eine Seite von ME-CFS.....
...die Zeit hat eine andere Struktur, fast wie in Zeitlupe...kognitive Probleme, Wortfindungsstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten - Außenreize werden nur bedingt wahrgenommen, kommen verlangsamt an - Fragen zu beantworten wird schwierig...
"Ein Gefühl wie Isoliermaterial ums Gehirn! Alle Reize kommen, wenn überhaupt, nur gedimmt an und werden nicht weiterverarbeitet. Andere sagen, es sei, als ob das Gehirn in Wasser schwimme."(Amsel e.V.)
Das Einzige das ich
Liegend spüre
Ist das Pumpen meines Herzens
Mein Geist
läuft schweigend
die Decke meines Zimmers ab
Keine Meditation möglich
Keine Visualisierung
Ruhend
schweigt mein Geist
Kein Frieden
Kein Unfrieden
Das Gedächtnis
hat sich schlafen gelegt
Die Zeit hat einen anderen Takt
Ein Eremit
Hat einmal gesagt:
„Ich weiß nicht warum ich hier bin“
„….Gott wird es wissen….“
Ermüdung heißt nicht einfach müde sein...
Wenn das Denken
Hinter der Mühe Aufrecht zu Stehen
Zurückbleibt
Wenn das Atmen schwierig wird
Weil das Gespräch zu lange ging
Wenn selbst das Lachen so ermüdet
Dass die Luft fehlt
Ist es schwierig
„einfach zu Sein“
Und wehmütig
Erscheint
Der Luxus „des Tuns“
Oft wird den cfs-Betroffenen Antriebslosigkeit vorgeworfen - aber das Umgekehrte trifft zu....wie den Geist beruhigen der will und will und einen Körper hat der nicht mehr kann.....
Hungrig nach Weite
Nach Sonne, nach Laub
Nach Menschen, nach Tanz
Keine Anhaftung
An den Hunger
Anhaftung erzeugt Leid
Leid ist anstrengend
Anstrengung ist zu vermeiden
Den Geist schlafen legen
Jeden Tag, viele Stunden
Im Traum tanzen
Im Traum essen
Im Traum Weite sehen
Träumen von einem Leben
Vielleicht im nächsten
Sie nannten es Depression
als das Leben mich zwang
mich zurückzuziehen
Zurück bis auf den
Urgrund
Sie nennen es Antriebsgemindert
wenn meine mögliche Geschwindigkeit
nicht mehr der äußeren Form
entspricht
Sie nannten es dissoziiert
wenn ich erschreckt
über manch medizinischen Zugriff war
Sie nannten es Angst
als ich sah wie ein Mensch starb
der das nicht wollte
Sie nannten es Anpassungsstörung
als mein Leben
nach all dem nicht mehr
"in Ordnung" war
Aus dem Urgrund
bin ich neu erwachsen
Guter Artikel dazu unter: Spektrum der Wissenschaft
der Rückzug
ließ mir keine Illusion
die Langsamkeit
zwang mich zum Einhalt
der Schreck
zeigte mir wo ich sicher war
die Angst
verschaffte mir Respekt vor dem Leben
und die Neuorientierung
in dem nicht mehr Geordnetsein
ließ den Unterschied von einem zum anderen Menschen
schmelzen