Ein weiteres Jahr...nach Beginn meines anderen Lebens

Wir schreiben das Jahr 2024 - Dreizehn Jahre nach Beginn meines „neuen Lebens“.

 

Im Januar 2024 gab es meine erste Liegenddemoerfahrung (in Stuttgart) – also liegend hin – Umstieg in den Rollstuhl…und Erfahrungen in Sachen Barriere(un)freiheiten einer Innenstadt – aber im Großen und Ganzen gut gemeistert…Aber auch…so viele Miterkrankte zu sehen – soviele Kinder und Jugendliche und Bilder von Erkrankten und Kinder die zu Hause mit schwerem ME liegen!

 

Persönlich gings dann im Frühjahr erstmal mal wieder mit den Zähnen und dem Kiefer weiter.

Entsprechende Behandlungen schlugen nicht so an wie gewollt…aber davon später

 

Erstmal aber kam es zu einem für mich selbst überraschenden Ereignis 2024

 

Es ist so…die Blutwäsche war für mich immer eine noch mögliche Option – also etwas, dass ich mir schon länger vorstellen konnte.

Aber …wo, wie, welche, wie komme ich dahin usw.

 

Dann aber häuften sich im Frühling 2024 ein paar „Zufälle“ – ich bekam quasi einen Mail aus meiner „gesunden“ Vergangenheit – jemand – der später an ME(cfs) erkrankt ist und mich über meine Homepage wiedererkannt hat…+ er war im Prozess eine Blutwäsche zu beginnen + diese war auch für mich in erreichbarer „Nähe“.

Um es abzukürzen…ich habe mich dann vermehrt mit dem Thema beschäftigt – mit all den Sachen die da aufkommen – bis hin zur Frage; ob ich so eine Blutwäsche-Behandlung (also in meinem Fall zwei) überhaupt durchstehe oder was …wenn es zu einer Verschlechterung käme…usw…

 

Aber es passten zu dem Zeitpunkt zu viele Parameter – und…meinem Bekannten ging es (zunächst) tatsächlich besser – und so entschied ich mich, nach meiner Beschäftigung mit dem Thema, zwar nicht in der gleichen Praxis von meinem Bekannten aber in einer anderen.

 

Spoiler: Was mir bis dahin leider nicht so wirklich klar war…es gibt unterschiedliche Arten von Blutwäschen von daher …wer mit dem Gedanken spielt, dass eine Apherese in Frage käme:

 

  • Sich genau informieren welche Arten es gibt und welche persönlich passen könnte
  • Und…kennt sich die Praxis (im Ablauf) tatsächlich mit ME aus…oder steht das nur auf der Homepage
  • Und…ist man gut nachversorgt für alle Eventualitäten
  • Und, die Frage....ist man wirklich stabil genug…körperlich wie mental…es löst auch Hoffnungen aus…auch Mutigkeiten…aber auch das Risiko, dass es danach vielleicht doch nicht besser wird...

 

Welche Blutwäschen gibt es u.a.:

 

Immunapherese, Lipid Apherese, H E L P –Apherese, Inuspherese, therapeutische Apherese und wahrscheinlich noch weitere...und es werden wohl auch immer neue Verfahren dazu kommen...

Generell sind es alles Möglichkeiten technischer Verfahren verschiedener Hersteller zur „Blutwäsche“ oder „Blutreinigung“. Daher bitte genau recherchieren – wenn das Thema ansteht…im übrigen war mir das nicht klar…so genau hatte ich die verschiedenen Apheresen eben nicht recherchiert .

Bei mir gings also dann um eine Inuspherese® die auf zwei Behandlungen an aufeinanderfolgenden Tagen aufbaut.

 

Da die Zellen, dann quasi weitere toxische Stoffe in das jetzt gesäuberte (leere) Blut geben –ist es wichtig sich im Vorfeld Gedanken zur schonenden Entgiftung und Ausleitung zu machen. Daher bei der Inuspherese auch der zweite Termin.

 

  • Das heißt auch mitbedenken…im Nachgang die Entgiftung zu unterstützen und mögliche mitverlorene Nährstoffe wieder aufzufüllen.

 

Es entstand ein Hin-und Her an Gefühlen, an Emotionen,…plötzlich waren sie wieder anwesend…all mein Hoffen und Wünsche fürs Leben (zumindest für ein bißchen mehr) – aber auch Ängste und Zweifel…kann das mein Körper (überhaupt noch) schaffen?

 

Immer wieder versuchte ich meinen „Instinkt“ abzufragen – Gefühle, Bilder, Verstand, Erfahrung mit meinem Körper, Informationen im Netz, meine Glaubenssätze – Focus auf ein Ziel (der vermehrten Kräfte) aber auch…“wenn nicht“…bin ich auch dazu bereit…denn am Ende verantworte bzw. muss ich es alleine verantworten, damit leben - auch meine nahen Angehörigen.

 

  • Leider haben ME-Patienten kein Netz und schon gar keinen doppelten Boden von medizinischen Unterstützer*innen – die einen hier begleiten können oder wollen.
  • Das wär was....so ein richtiges Team um sich - wie zum Beispiel in der Sportmedizin oder Reha!

Nachdem ich meine Entscheidung getroffen hatte, für das "Go"...,hoffte ich einfach „dass es nicht nach hinten“ losgeht…dass ich dieses Gefühl erfahren darf…wenn der „schwere Mantel“ der mich seit Jahren umgibt sobald ich mich zuviel bewege – einfach abgleitet…einfach nochmal fühle…wie ich es zuvor 4o Jahren lang getan habe und es für mich selbstverständlich war!

Oder von Allem wenigstens ein bißchen Mehr und in Allem ein wenig - weniger schwer.

Es gab zudem an irgendeinem Punkt meiner Überlegungen – auch nicht mehr die Option…des Weitermachens wie bisher…mit dem Gefühl „was wäre wenn…“

Das erste Arztgespräch dazu war auch o.k. …das machte schon für mich Sinn wenn er sagte:

„das ist kein Heilversprechen - aber ein möglicher "Gamechanger".“

Wir besprachen auch nochmals genau, was danach wichtig war…weiter auf eine entsprechenden Entgiftung zu achten – die Stoffe zu binden und auszuleiten.

So kam der Frühling 2024 und ich war inzwischen im „Kampfmodus“…während mein Kreislauf schon vor der Behandlung sich permanent fragte…“was hat sie denn jetzt wieder vor“…aber was auch immer mein Körper in Sachen Aufregung und körperlicher Anstrengung (Transport usw.) entgegensetzte…das war jetzt mein „Dschungel“ und ich war fixiert darauf das jetzt zu „schaffen“…sonst wäre für immer die Fragen in meinem Kopf…“was wäre gewesen wenn“…

 

Hier bitte nochmal den Hinweis…bei mir war das eine Inuspherese…aber es gibt sehr viele unterschiedlichen und vielleicht auch besser passenden Möglichkeiten und…es ist sehr wichtig dass auch alle Parameter drum herum an ME angepasst sind! Menschlich wie Organisatorisch (Transport, Nachsorge usw.)

Sagen wir mal so…nicht alles (und dazu nicht ME-gerechten) Voruntersuchung an dem Tag war jetzt wirklich "optimal"...dazu kam eine massive innere Aufregung – was jetzt nicht erstaunlich ist bei einer Erkrankung in der das periphere wie autonome Nervensystem angegriffen ist und auch „psychisch“ ging es ja um viel!

Ich sags wies ist…noch am Morgen übergab ich mich davor mehrmals!

Im Ablauf der Behandlung…die durch die viele Flüssigkeit auch mit (zumindest bei mir viel) Kälte zu tun hatte – mit der Folge eines fast schon Ganzkörperzitterns/Vibrierens…konnte die Dame – die wohl eher Dialysepatienten gewohnt war nicht wirklich umgehen, abgesehen davon, verspannte das meine Venen weiter – aber auch die Dame, die für diesen Ablauf zuständig war. Auch lag ich nicht…sondern war halb sitzend…was bei einer orthostischen Dysregulation jetzt bei dieser Art von Anstrengungen weiter zuviel vom Körper einfordert.

Szenenbilder einer (Inus)pherese Teil 1

Ich war so warm eingepackt wie es ging…trotzdem fror ich massiv von Innen heraus:

Sie : ich solle ihr sagen, warum ich zittere...dann könne sie was tun...Ich: "Ja Kälte oder Aufregung, wahrscheinlich beides - bei Stress zittere ich"...sie..."was tun sie wenn sie zu Hause zittern?" Ich: "ich zittere zu Hause nicht".

Sie..."Warum zittern sie"...Ich..."gehört zum Krankheitsbild ich kann Temperaturen ganz schlecht regulieren"

Sie..."ich kann nicht in Sie hineinsehen, das müssen sie mir schon sagen"...Pause..."dann könnte ich ja auch in mich hineinsehen..Pause...ich weiß gar nicht ob ich das will..." Szenenende - Gerät pipst. Alle zehn Minuten musste sie die Venen neu aktivieren….nach einer Stunde versuchte sie die Richtung zu wechseln…war wohl aber nicht hilfreich…jetzt ging gar nichts mehr. Gefühlt war sie auch mehr am „Protokollieren“ und wollte nicht ständig dadurch unterbrochen werden, dass meine Venen zugingen…aber unter ihrem gestrengen Blick…“die Nadel ist schon wieder tod“…war das auch nicht wirklich einfach.

...nach einer Stunde ständigem immer wieder "in Gang bringen"...brach sie schließlich ab.

 

Im Ergebnis:

Es konnte so nur 1 Liter Blut gefiltert werden (anstatt 2 Liter)

Leider wurde das Herausgefilterte auch nicht in ein Labor geschickt!

Und Spoiler…den Folgetermin konnte ich nicht mehr wahrnehmen

 

In den Folgetagen dann massive Kopfschmerzen und Übelkeit und natürlich starker Kräfteverlust  (ich interpretierte das als starke Entgiftungsreaktionen – auch nicht so einfach für auch sonst meine soviel geforderte Leber) + starke UnterleibsBlutung…(es wurde auch Heparin gegeben) + sehr starke Blutergüsse an beiden Armen.

Nach einigen inneren Kämpfen…reifte in mir die  Erkenntnis…ich würde schon den Transportweg nicht mehr schaffen …ich musste die Reißleine ziehen - also

Faktisch das Ganze für mich beendet zu erklären.

Mental wie körperlich war ich danach in einem sehr instabilen Zustand!

Bei der Situationsbesprechung mit dem Arzt am Telefon: …“empfahl er mir zum Entspannen einen Waldspaziergang“! …diese Anmerkung würde er später übrigens als Verhaltenstherapie berechnen!

Diese „Trauer“ über was hätte sein können und wahrscheinlich jetzt doch eher „nie mehr sein“ wird…nämlich ein Teil von mir – wie ich mal „war“ ….wirkte schon noch eine Weile in mir. Allerdings fordern auch die alltäglichen Dinge.

  • Nach ca. 1-2 Monaten bekam ich zumindest gefühlt meine alte „Baseline“ zurück

Dazu ging es nahtlos mit der Zahn- und Kieferproblematik weiter, …. Vom Zahnarzt aus, sollte ich zum HNO Arzt…da nichts erkennbar war oder ich doch einfach zu „sensibel“ bin…aber dazu hatte ich gar keine Kraft mehr.

 

Zwischendrin schafften wir es noch zum Millions-Missing-Day in Freiburg… wenn auch nur kurz.

Das war auch sehr bedrückend…die Angehörigen und Freunde einer vormals schwererkrankten jungen Frau berichteten – die auch noch kurz zuvor dann doch verstorben war. Sogar ihr Arzt – sprach und wie es gescheitert war eine Anlaufstelle für Kinder –und Jugendliche zu etablieren…er wirkte selbst noch stark betroffen – auch von dem gesamten medizinischen und gesundheitspolitischen Umgang mit ME-Erkrankten jeglicher Ursache.

 

Einmal im Jahr „planen“ wir ja eine gemeinsamen Jahresurlaub…je nach Stand der Dinge – zwischen 2 und 3 Tagen.

Dieses Mal stand er unter dem Motto…(bedingt durch eine ziemlichen Entkräftung durch eine Kieferhöhlenentzündung)..."Mehr Wille als Verstand. (Also wenn ME-Patient*innen eins nicht sind...dann antriebsgemindert!)

Den ersten Versuch konnten wir auch gar nicht starten…beim zweiten Versuch schafften wir es immerhin bis zu einem Hotel an einem (wunderschönen) See…leider mit Bagger in der Nähe…und so mussten wir in diesen Stunden dann doch mit Rollstuhl und viel Kräfteverschleiß irgendwie „rauß“…zum Abend hin, dann mehr halblebig in der Nacht auf der Terrasse gelegen…die Lichter über dem See geschaut – zutiefst dankbar, zutiefst erschöpft…mein Atem, der See, die Berge hinter dem See – die Lichter der nächsten Stadt…alles irgendwie eins – nur ohne mich…da wo keine Substanz…da auch nur noch wenig „Ich“.

 

Das mit dem „Planen“ bei ME ist so eine Sache; kaum hatte ich mich etwas von unserem „Jahresurlaub“ erholt – begann das nächste Kapitel:

Wieder eskalierte die eine Kieferseite weiter.

Nicht nur zunehmende Schmerzen – zu den sonst üblichen – sondern dann schwoll auch noch eine Gesichtshälfte an...für einen kurzen Moment überlegte ich...ob das jetzt ein Schlaganfall sein könnte, so wie das aussah...bis ich mich an den Zahn erinnerte!

Dazu kam eine wirklich massive Entkräftung…so richtig innerlich still…als könnte ich mich jetzt „ablegen“… ich verlor zunehmend an Kraft.

Der Kieferchirurg …“eigentlich gäbe es das aus seiner klinischen Erfahrung heraus gar nicht, was er auf dem Röntgenbild sähe“.

Später nach der Extraktion – fotografierte er den Zahn sogar.

Das Gute…innerhalb von Stunden waren die Kieferschmerzen weg und auch die Wundheilung verlief überraschend gut und schnell!

 

Es gab noch einen Plan für dieses Jahr! Überraschend hatte ich einen Ort gefunden im Schwarzwald…Baubiologisch, Funkarm, gute Luft, Wasser, Licht, sinnige Behandlungen (das hätte mal meine Reha sein sollen 2012!)

Man darf wirklich nicht darüber nachdenken, welche Perspektive man trotz der Erkrankung haben könnte, wenn wenigstens alles Schädigende weggelassen würde und ME-Erkrankte endlich gleichberechtigten Zugang zu adäquater medizinischer und sozialerTeilhabe hätten!

Jedenfalls gab es dort zur Voruntersuchung auch Dunkelfelblutmikroskopie (ein kleiner, einfacher und kostengünstiger Blick auf das Blut - der leider in den gängigen Praxen oder gar bei der Krankenkasse keine Rolle mehr spielt).

Dazu kleine Wege zwischen Speiseraum und Zimmer. Und für mich zu dem Zeitpunkt schon fast surreal, gab es außer mir nur eine Gästin! Alles war wie für mich zugeschnitten, still, fein, lichtvoll – Essen dass ich vertrage und das liebevoll überbracht wird!

Die Salzgrotte mit dem salzsandigen Boden…konnte ich alleine jederzeit nutzen…überall gab es viele Steine, Mineralien, Bilder, Mosaiken…so habe ich mir dort homöopathisch Urlaube visualisiert…bin im Sand barfuß gegangen…

Surreal schön…einmal ging ich sogar tanzend durch den Raum :-)…war ja alleine ;-) und unsäglich dankbar das sehen und erleben zu dürfen, schmerzend an vergangene Urlaube gedacht – und die, die in der Zukunft wohl kaum stattfinden werden.

Wissend wie viel und wie wenig in meinem Leben noch geht!

Aber berührt – was auch so schon ein sehr seltenes Gefühl in meinem Leben geworden ist!

Und…obwohl die zuständige Behandlerin ME nicht kannte…sah sie alles genau so in meinem Blutbild…es hatte auch etwas berührendes für mich..das zu sehen,…das war und ist nicht in meinem Kopf…Mitochondrien quasi Mangelware – wenig Sauerstoff oder Blutzirkulation möglich (die ja bei Belastung – also Gehen, Stehen usw. sich theoretisch erhöhen müsste)

Die Leber, die Galle, und alles Mögliche zeigten massive Auffälligkeiten.

 

Mein Tagesrhythmus lag ausschließlich auf Nahrung zu mir nehmen, Ruhen, Behandlung, Ruhen, Essen…usw. keine Nachrichten der Weltgeschichte…das einzig „Laute“ dort – waren die Motorradfahrer…sie hallten das ganze Tal hoch.

Ich glaube – es ging mir schon lange nicht mehr so gut am Stück – auch mit mir Selbst.

Also - aber…nach 2 Tagen ging mir schon die Kraft aus…außerdem begann schon nach einem Tag die Entgiftung…also Kopfweh und Schwindel…und wenig Ressourcen das zu kompensieren.

 

Es gab leider wenig Raum – die schönen Eindrücke danach zu „ankern“…ein häuslicher Wasserschaden samt seiner Folgen an Handwerkern usw. sowie die etwas überraschende Verschlechterung eines Gesundheitszustandes einer sehr nahen Angehörigen.

Das war alles energetisch (+ dem Schwindel) – wie auch faktisch…Besuche ohne größeren zeitlichen Abstand die das Leben mit PEM – Postexertionellen Malaise eigentlich einfordert, etwas oder eben nicht nur „etwas“ zu viel.

In dieser „Phase“ wurde es Herbst…es wurde Oktober…und

 

Anfang Oktober 2024 Covidinfektion die Zweite! (Die erste war ja 2022)

 

Dieses Mal viel höher gefiebert als das letzte Mal und sehr hoher Puls – schon ziemlich mulmig…dieser Galopp in der Brustgegend und so hohen Fieber in der Nacht (abgesehen von all der Zeit die es brauchen wird (wenns gut läuft) bis ich mich wieder zurückregeneriert habe!

Wird mein Körper das schaffen....? Das fragte nicht nur ich mich! Auch mein Partner...denn - dass ME-Erkrankte keine medizinische Hilfe finden und haben ...macht auch was mit den pflegenden Angehörigen!

So war das erste Ziel...keinen Arzt zu brauchen und so waren wir froh, als dieses ständige Fieber weit über 39 und der hohe Dauer-Puls endlich etwas zurückging.

  • Dann Basisabarbeitung an den Symptomen…Nebenhöhlen, Husten, viel Hitze…und den Umgang mit dem stark zugenommenen Fatigue.

 

Das Mentale war dieses Mal sehr schwierig…“wieder von vorne“…“Beklemmungen im Haus, da ich es für Wochen oder länger nicht mehr verlassen kann“ …keine „schönen“ Termine mehr für ein paar Botenstoffe in Gehirn und Psyche…und nie ist klar..."was wird (von mir) bleiben"?!

Also rückblickend zusammengefasst ca. 8 Tage „Akutphase“… mit viel Fieber, erhöhter Puls, Nasenebenhöhlen, oft ]Hitze und Nachtschweiß – Kalter Schweiß auch Tagsüber – etwas Husten.

Danach zugenommenes Fatigue – schneller und länger PEM – kaum belastbar – seis körperlich wie kognitiv – aber zum Glück Husten im Rückgang und Nebenhöhlen rückläufig!

 

Mitte Oktober 2024 haben wir dann quasi „die Stufe 1 meiner Eingliederung“ gezündet.

 

Kurzer (liegend im Auto) Ausflug an den nahegelegenen Rhein…aber schon beim Hinweg gingen mir ständig die Augen zu - obwohl ich gerne die Bäume angeschaut hätte.

Dann dort liegend kurz bißchen Rheinfähre geschaut und Retour. Sprechen kaum möglich.

 

Ende Oktober 2024

 

…so langsam Land in Sicht…oder aus ME Sicht – wieder ein Stück am Felshang hoch.

Zumindest körperlich…eroberte ich mir Stückchen für Stückchen meine vorherige Baseline (zumindest im Haus) wieder – dabei half mir der Rückgang der CovidSymptome – und meine Tagesstruktur – in der ich zwar mehr lag als tat aber zumindest immer im Wechsel - denn so bekommt auch mein Gehirn so langsam die Info zurück…“Außnahmezustand“ vorbei.

Ich frage mich schon immer warum Ärzte und Therapeuten eigentlich meinen „einem das sagen zu müssen“…als hätte man nicht selbst einen gesunden Menschenverstand…oder dass man selbst nicht jede Kleinigkeit an Bewegung versucht…die möglich ist…wer will denn freiwillig ständig bewegungslos liegen?!

Allerdings  bemerkte ich auch…körperlich gings Bergauf…also zurück zur Baseline (im Haus zumindest) aber mental hatte das Ganze…die Blutwäsche, die erneute Covidinfektion doch erheblich was mit mir gemacht…

Wahrscheinlich…

Mürbe von all den Jahren…von dem „immer wieder von vorn“…von dem NichtWissen…“sinkt mein Bellscore jetzt weiter ab?!

Und auch:

Durch die Blutwäsche und dann auch durch die 2,5 Tages-Kur im Schwarzwald…bin ich wieder etwas mehr meinen Gefühlen nahegekommen…Trauer, Lebendigkeit, Farben, Schmerz, Angst…da ist ganz viel…das ich in einem Kästchen verborgen halte, sonst tut der Alltag oder das was nicht geht..“einfach zu weh“…und…wenn ich weinen muss…explodiert oder implodiert quasi sofort mein Nervensystem – was so derart anstrengend ist, dass mich das Tage kosten kann  dass endlich „alles nicht so anstrengend ist“ – dieses sich permanent aushalten müssen am Tag ohne Schlafen zu können – wenn die Kraft nicht fürs Schreiben – bißchen draußen sitzen, - und für andere Sachen wie Telefonieren oder Lesen (kann ich gar nicht mehr) reicht…und die Frage…Küche oder Bad wieder an Relevanz gewinnt. Und mein Hirn auf alles und jedes so labil und konfus reagiert.

Noch einige Wochen hitzt Covid immer noch nach. Wortwörtlich…ständig also ca. bis zu 5 Mal die Stunde (auch nachts) schießt eine ungeheure Hitzewelle in meinen Körper… wenn man jahrelang so verfroren war – ist das jetzt schon seltsam und so wirklich weiß ich auch nicht was das auf der Körperebene bedeutet…

Zudem noch länger mit Halsweh und geschwollener Lymphe zu tun.

Die ganze Situation hatte uns alle sehr mitgenommen, während mein Partner auch noch nicht ganz fit war nach der Infektion – hing sie mir noch mental nach. Vielleicht auch nur die vermehrte Isolation der letzten Monate…wir entschieden uns noch einmal in das „Gesundhaus“ zur Kur…also zu den 2,5 Tagen ….zu fahren.

  • …zunächst das sehr sehr Positive …es hat geklappt, wir sind wieder am Belchen im Gesundhaus angekommen – und ich habe mich glücklicherweise wieder sehr, sehr gut dort gefühlt.

  • …das Andere aus objektiver Sicht war das mein schwächster der „Kuraufenthalte“…also ich war eigentlich dauernd im Rollstuhl – Salzgrotte oder Sauna ging auch nicht und auch nicht ein kurzer Spaziergang hinters Haus.

…also körperlich brachte es keine Fortschritte und war auch mental eher traurig – weil ich das letzte Mal viel mehr „konnte“…so war ja schon das Sitzen am Tisch oft kaum mehr möglich – geschweige denn irgendwelche Behandlungen…aber durch all das Liebe dort – quasi irgendwie homöopathisch…ging es mir jetzt wieder mental viel besser!

 

Insoweit wurde mein Ziel voll erreicht…

 

Und…ob es einen Zusammenhang gibt oder nicht…ca. 1-2 Tage nach der Kur – also ca 5-6 Wochen nach der Akutphase von Covid…haben die Hitzen wieder aufgehört! Mir war ja permanent heiß…mit ca. 3-5 Hitzeschübe pro Stunde – auch nachts! Gut…dafür brauch ich jetzt wieder mehr Wärmflaschen ;-)

…dann gings in großen Schritten schon Weihnachten zu…verrückt.

 

Die Welt auch…abgesehen von den schrecklichen Kriegen (Ukraine und im Nahen Osten)…und all den Anderen – machen einen weder die Präsidentenwahl in den USA noch die Neuwahlen bei uns wirklich euphorische Gefühle!

Man merkt das auch auf den sozialen Medien der ME Erkrankten…viele machen sich große Sorgen…es ist wirklich schwierig so – in eine positive Zukunft zu schauen!

 

Dafür hielt die „relativ gute Laune“ seit der Kur noch immer an. Auch wenn es sehr eindrückliche Momente gab in der „Community“ (ME-CFS)…kurz vor Weihnachten verstarb hier eine sehr kreative junge Frau mit Sterbehilfe…samt einem Nachruf „an uns alle“ …den ihr Partner – ein Tänzer und Künstler aus Wien auch veröffentlichte!

 

Die Filmdoku: "Chronisch krank, chronisch ignoriert", in der sie noch mitgewirkt hatte - würde dann 2025 ausgesendet werden.

 

Was das Jahr 2025 bringt? Ich weiß es wirklich nicht! Man muss (und damit meine ich nicht nur mich) wirklich stark nicht nur auf seinen Körper achten sondern auch auf sein mentales Mindset…Selbstläufer sind in diesen Zeiten beides nicht mehr.

Da die Feiertage 2024 doch über mein mir mögliches Maß gingen – zog ich mich an Sylvester komplett zurück - und hatte am Abend noch eine berührend überraschende Begegnung mit – quasi meinem „alten oder Ursprünglichen Ich“.

 

Beim Durchsehen älterer Fotobücher, fiel mir quasi unerwartet und wohl auch schon vergessen…eines in die Hand – als ich noch getanzt hatte.

  • Da sah mich doch tatsächlich mein „altes“ Ich an…und ich spürte…was ich einmal war….und ich schluchzte regelrecht auf, ganz tief kam das aus meinem Inneren!

 

Es war seltsam mir Selbst so zu begegnen…es war ein anderes Leben und irgendwie auch ein anderes Ich…und doch…war oder ist doch alles in mir…"nur die Performance"…hat sich doch stark verändert!

Auf ein Neues! Auf ein neues weiteres Jahr – auf dass es für uns ein Gutes wird…mit weniger Kampf – weniger Anstrengung, weniger Dramatischem…so der Plan, die Hoffnung, der Wunsch…die zaghafte Anfrage ans Universum.