Lyrik mit ME-CFS - Manche Nächte...

 

 

 

 

 

 

 

Manche Nächte; jetzt so Sternenklar....sehe in den Himmel nachts...noch zu kalt für Frühling aber die Sonne bricht am Tag schon hervor - immer wieder andere Nächte....in Träumen bin ich unterwegs....kann reisen, treffe Menschen...versuche sie mir zu merken, damit sie Teil meiner Erinnerung und Teil meiner Geschichte werden...wenn draußen das Universum kleiner wird - aber in mir ist auch eines - dann suche ich die innere Weite - .....nachts übernimmt das mein Gehirn von ganz alleine...solange ich es zulassen kann - einzuschlafen und wenn ich aufwache - wieder einzuschlafen....

 

Tagsüber braucht es etwas mehr Wille...dann ruhe ich  - in den Liegezeiten - und wenn es geht - durchwandre ich meinen Körper, meine Organe, manchmal mache ich irgendwo halt - und verweile - verweile - wenn ich es zulassen kann - ohne Zeit aber in viel Raum - manchmal geh ich auch dorthin wo es eng wird - wo es weh tut - wo Verspannung ist...und bleibe dort - in der Enge, in dem was weh tut und ich verweile dort, oder ich umspiel es oder ich atme an die Grenze heran - dort wo es eine "alte Enge" ist....dort ist es anders - dort bin ich manchmal nur - dort wo neue "Schmerzen" (Verspannungen) sind - dort wende ich mich hinein, wende ich mich zu - und erfahre oft konkrete Weitung und Nachlassen dessen was Zusammengezogen war - und so bin ich beschäftigt - mit mir - in der Zeit des Ruhens - bis wieder Bewegung möglich ist....

 

 

 

 

 

Ich wache auf

 

Zurück aus meinem Traum

War in einem Ski-Urlaub

Nette Menschen, der Schnee war nicht kalt

Im wirklichen Leben

fuhr ich nie wirklich Ski

In meinem theoretischen Leben

Nachts

Anscheinend schon

Sogar rückwärts

Ohne Scheu und Kälte

In meinem theoretischen Leben

Kann ich vieles

In meinem praktischen

Immer weniger

 

 

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...aber - ich weiß - es ist ein Geschenk...die letzten Tage/Wochen kam ich kaum aus dem Haus - aber ich habe Erinnerungen - in den Träumen nachts...von Sand unter meinen Füßen....ich spüre ihn....den Spätsommer am Meer....ich bin dankbar für jedes Buch....dass mir neue Möglichkeiten gibt...mit meinem Geist zu sein....es ist ein anderes Leben...ich lebe mit meiner inneren Dimension....ich habe Erinnerungen die mein Partner nicht müde wird anzuhören...so verlier ich die Bilder nicht....ich erkrankte erst mit 40 Jahren....es gibt junge Menschen die erkranken - noch bevor ihr Leben voller Erinnerungen ist...es gibt Kinder....

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Habe vergangene Bilder angeschaut

 

Und mein altes Ich gesehen

Spüre waghalsig

Erinnre lebendig

Was davon bin noch ich?

Mein Partner kennt mich von früher

Er hat nie die alten Bilder von mir

In sich verlorn

Projektionen der Vergangenheit

Bei mir im Jetzt nicht angekommen.

 

 

 

 

 

Kann ich ankommen? Kann ich zu mir stehen? Was ist das Wesentliche das mich ausmacht? Kann / Konnte ich es herüberretten?

 

Im Januar beginnt das siebende Jahr....(2017)

 

Wie geht es mir wenn selbst die Begegnung mit meinen Liebsten in mir Erschöpfung hervorruft? Lebenskräfte der kommenden Tage verschleißt?

 

Wie geht es mir mit der Ungewissheit - immer wiederkehrender, wechselnder oder gar neuer Symptome?

 

Wie geht es mir...wenn ich auch den anderen in meiner Umgebung Einschränkungen zumuten muss?

 

Wenn trotz der langen Zeit...noch immer wieder Bemerkungen fallen...."sie soll doch nicht so übertreiben"..."sich mal zusammennehmen?"...Kann ich da bei mir bleiben, dass diese Stimmen nicht Teil meines inneren "Kritiker" werden?

 

Sie wissen es nicht, sie wissen es einfach nicht...sie haben keinen Liebsten dem sie zusehen müssen...sonst wüssten sie....und sie haben keine Vorstellung davon dass es andere Arten von Leben gibt, als die sie kennen..

 

 

 

Wenn Vergangenheit projiziert wird

 

Verändert das auch meine gedachte Projektion der Zukunft?

Und damit mein Jetzt?

Sind meine Zellen veränderbar?

In der Theorie spür ich Mögliches

Die Praxis verweigert sich oft

Soll man hoffen, hoffen, hoffen…

Oder da sein, mit dem was ist?

Mit dem Wenigen was nicht mehr Mehr wird?

 

 

 

 

 

 

Und immer wieder dieses

Erstaunen

dieser Unterschied von Theorie und Praxis

Von mentaler Meditation und tatsächlicher Schwerkraft

sobald ich mich aufrichte

Und dann lese ich diese Worte

und es beruhigt mich und es be-un-ruhigt mich

 

 

Dieses (bloß) jetzt und (nur) mit mir

 

 

Und…sich dem Leben nicht in den Weg stellen…und es beruhigt mich und es be-un-ruhigt mich…sich dem Leben nicht in den Weg stellen…und in der Enge meines Zimmers, wenn ich es nicht verlassen kann…diese unabdingbare Nähe mit mir – nur mit mir – wenn Trance mich nicht gerade auf Luftwellen reiten lässt und goldene Silberfäden sich in meinem Haar verfangen….
 
Bei „sich bleiben“ bekommt da eine ganz andere Note, einen ganz anderen Stil – Radikal – wenn die Nacht lang ist und wenn Mond ist, ….der Schatten an den Wänden wandert….

 

Sich dem Leben nicht in den Weg stellen….sich meinem Leben nicht in den Weg stellen

 

(„Sich dem Leben nicht in den Weg stellen, zit. Aus Focusing von Eugen T.Gendlin)