ME-CFS-Lyrik...Jahr um Jahr

 

Das neue Jahr

 

das alte Jahr,

die letzten Jahre

 

Jongliert auf seidenem Faden

über dem Abgrund

 

Gelernt still zu sein

Gelernt…

Was gelernt?

 

Das mehr möglich ist als gedacht,

das weniger geht als gewünscht

 

Wunschbeobachtung gelernt

Obacht gegeben

Auf innere Wogen

 

Inne gehalten

Oder rauß gepresst

Körper wieder zur

Ruhe gebracht

 

Ständig

Immer

Wieder

 

Jeden Tag auf Neue

Jede Nacht aufs Neue

Im Januar

Das sechste Jahr

(2016)

 

 

 

 

 

 

 

Dankbar

 

für jeden kognitiven Gedanken

der mich nicht verlässt

 

Dankbar für jeden Menschen

der geblieben ist

 

Dankbar für das Wohnumfeld

das mir meine Art von Leben ermöglicht

 

Dankbar für die Nahrung

die mich nährt

Und die Frage; was nährt mich?

 

Dankbar

dass ich in vielen Nächten schlafen kann

und reisen

 

Dankbar

dass der enge Zirkel meines Lebens

mich zwingt in die Tiefe zu gehen

 

ob ich das will oder nicht.....

 

 

 

Jede Veränderung

 

Erschüttert mein System

Inneres Universum

Taucht auf

Taucht ab

 

Der Abstand zur Welt

Ermöglicht mir mein Leben

 

Die Sehnsucht zur Welt

die schmerzt

 

 

Die letzten Jahre

 

Summieren sich

Aus der Summe

Der einzelnen Stunden

 

Aus den Zeitreisen

Meiner inneren Welt

Aus dem Kosmos

Meiner Zellen

 

Aus inneren Sandstürmen

Und hallendem Schweigen

 

Der Tag hat tägliches zu tun

Eins ums andere geschieht

 

Die Nacht trägt mich fort

auf weites Land

 

Eingepackt in der Verwirrung zur Welt

 

Leben in der Glaskugel 

Und doch meins

 

Die anderen brauchen mir nicht zu sagen

Wer ich bin

 

Hab so viel Angst vorm Sterben

Wie andere auch

Nur im Leben zu Sterben

Noch viel mehr

 

Drum tanz ich in der Glaskugel

Solange sie nicht bricht

 

 

Meinen eigenen Tanz

Auf meine mir eigene Weise