Umweltmedizinische Versorgung in Deutschland
Nun schreiben wir das Jahr 2022 und Verbesserung in der umweltmedizinischen Versorgung stehen,
trotz der Stellungsnahme des RKI´s von 2020, noch immer aus.
Das Robert Koch Institut hat schon vor 2 Jahren festgestellt, dass:
Die Versorgungssituation von umwelterkrankten Menschen in Deutschland desolat ist!
Bekanntmachung des Robert Koch-Instituts-Umweltmedizinische Versorgungssituation von Patientinnen und Patienten in DeutschlandStellungnahme der Kommission Umweltmedizin und Environmental Public HealthBundesgesundheitsbl 2020 · 63:242–250https://doi.org/10.1007/s00103-019-03074-x© Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2020
Trotz dieser Feststellung des RKI - bleiben die Reaktionen der Landtage - hier am Beispiel von Baden-Württemberg - sehr verhalten und sehen im Prinzip auch keinen Handlungsbedarf:
- Umweltmedizinische Versorgung in Baden-Württemberg 2021
https://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP16/Drucksachen/9000/16_9320_D.pdf ....Anfrage des Abg. Ramazan Selcuk zur: Umweltmedizinische Versorgungssituation für Patientinnen und Patienten in Baden-Württemberg -Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 /932016. Eingang: 19.11.2020 + Antwortvert. Jan.21
Bezugnehmend auf die RKI Stellungnahme von 2020, dass die Umweltmedizinische Versorgungssituation von Patienten in Deutschland nicht ausreichend ist – frägt der Abgeordnete die Landesregierung u.a:
Welche Versorgungskonzepte es derzeit im Land für Patientinnen und Patienten mit umweltbezogenen und umweltbedingten Fragestellungen und Symptomen gibt? Und wie sie die Empfehlungen in der Stellungnahme „Umweltmedizinische Versorgungsituation von Patientinnen und Patienten in Deutschland“ der Kommission „Umweltmedizin und Environmental Public Health“ des Robert-Koch-Instituts einschätzt.
Aus der Antwort des Ministeriums für Soziales und Integration geht hervor, dass keine belastbaren Erkenntnisse dazu vorliegen, ob der Zugang zu umweltmedizinischer stationärer Versorgung für Patientinnen und Patienten in Baden-Württemberg erschwert ist oder wie die umweltmedizinische Vorsorgeplanung der Leistungssträger aussieht.
Im Prinzip liefern sie die Antwort gleich mit:
Da es nach dem geltenden EBM-Katalog keine speziellen Abrechnungsmöglichkeiten (Gebührenordnungspositionen) für die Umweltmedizin bzw. umweltmedizinische Behandlungsleistungen gibt, kann aus Sicht der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) keine Aussage darüber getroffen werden, ob und in welchem Umfang die im Lande tätigen Ärztinnen und Ärzte mit Zusatzbezeichnung umweltmedizinische Leistungen erbracht haben bzw. erbringen.
Es gibt den Hinweis für BW: ...sich in umweltmedizinischen Fragen an das Universitätsklinikum Freiburg zu wenden. (Was die genau machen oder ob das für einen von MCS-Betroffenen Sinn macht, ist mir nicht bekannt.)
- Aus Sicht des Ministeriums für Soziales und Integrationen liegen keine Anhaltspunkte vor, die auf einen grundsätzlichen Mangel an geeigneten Versorgungskapazitäten hinweisen. Es sind keine Anfragen/Beschwerden zur umweltmedizinischen Versorgung bekannt.
(Wo könnten eigentlich solche Beschwerden eingereicht werden? Werde mal sehen wo ich da nachfragen kann)
Eine umfangreichere Verankerung im Medizinstudium ist zu befürworten, um das umweltmedizinische Grundwissen und das Verständnis für die häufig multifaktorielle Genese umweltbezogener Beschwerden zu stärken. (Aber aktive Aktionen oder Aufnahme in den Leistungskatalog (hat Lenkungscharakter) sind nicht geplant.
Was als Thema auftaucht auf dem deutschen Ärztetag 2021 ist ein Tagesordnungspunkt „Klimawandel und Gesundheit“(zumindest vorgesehen). Dies könnte ebenfalls zu einer vermehrten Nachfrage nach entsprechenden Fortbildungsmaßnahmen im Bereich Umweltmedizin führen. Ansonsten plant die Landesregierung keine gezielte Förderung des Ausbaus der klinischen Umweltmedizin.
Info:
Die im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) verzeichneten Leistungen stellen den verbindlichen Katalog ambulanter und belegärztlicher Behandlungen dar, auf die gesetzlich Versicherte Anspruch haben. Dort nicht verzeichnete Leistungen dürfen Sie nicht gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung abrechnen. https://www.kbv.de/html/ebm.php
Dieser EBM wird erstellt vom Bewertungsausschuss, der sich aus Vertretern der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und des GKV-Spitzenverbandes zusammensetzt.
Ja – es gibt sie…die Risikogruppen für MCS…
ob sie überhaupt eingrenzbar ist…ist noch die Frage:…wir sind in verschiedenen Arbeitsbereichen, in Gebäuden, in Privatwohnungen oder durch die Umgebung immer wieder Schadstoffen ausgesetzt. lebenszeit-cfs.de/umwelterkrankungen
Umweltgifte sind Speichergifte, die – wenn sie nicht abgebaut werden können, sich unterschiedlich im Körper anlagern. Hier entfalten sie ihre Wirkung und zwar auf den gesamten Menschen, vor Allem aber auch auf das Nerven-und Immunsystem!
Im Bundesgesundheitsministerium wird zwar anerkannt dass:
Menschen eine Umwelt brauchen, in der sie gesund leben können. Um dieses Ziel zu unterstützen, kooperieren die zuständigen Ministerien und Bundesoberbehörden im Rahmen des Aktionsprogramms Umwelt und Gesundheit, das die Politikbereiche Umwelt-, Gesundheit- und Verbraucherschutz miteinander verknüpft. So steht es zumindest auf dem Papier.
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/u/umwelt-und-gesundheit.html
Was ist aber noch immer leider Stand der Dinge?!
...es gäbe keine systematischen Zusammenhänge zu Umweltnoxen als Ursache der Entstehung von MCS (diese ist ja nur eine Bezeichnung – es gibt genug andere Erkrankungen die ursächlich Umwelterkrankungen sind)
…MCS sei ein “nicht einheitlich definierter Beschwerdekomplex umweltassoziierter Befindlichkeitsstörung". Und das sind noch die netten Formulierungen - siehe: lebenszeit-cfs.de/psychiatrisierung-von-mcs
…dass keine bevölkerungsrepräsentativen Prävalenzstudien vorliegen. (Die ja nicht gemacht wurden – weil sie nicht in Auftrag gegeben wurden)
Nachzulesen in den Antworten der Landes-und Bundesregierung auf Anfragen aktiver Abgeordneter in diesem Bereich - der letzten 30 Jahre!
Die Kommission Umweltmedizin und Environmental Public Health beim RKI resultierte aus einem Arbeitskreis Umweltmedizin – vom BMG Bundesministerium für Gesundheit und BMU Bundesministerium für Umwelt.
Aufgaben der Kommission waren:
- Einschätzungen zu umweltbezogenen (biologischen, physikalischen, chemischen und sozialökologischen) Gesundheitsrisiken für die Bevölkerung
- Umsetzung von Präventionsmaßnahmen.
- Bestandsaufnahmen und Empfehlungen zur Verbesserung der Datengrundlage für die Erforschung umweltbezogener Gesundheitsrisiken
- Qualitätssicherung der umweltmedizinischen Versorgung der Bevölkerung.
Zunächst aber eine kurze Chronologie:
Bereits in den 80iger Jahren wurden umweltmedizinische Kompetenzzentren an deutschen Universitäten und seit 1990 umweltmedizinische Beratungsstellen im öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) eingerichtet.
In den 90igern wurde dann der Bereich Umweltmedizin an das Fachgebiet Hygiene gekoppelt und damit das ärztliche Fachgebiet Hygiene und Umweltmedizin definiert.
Aber: Schon hier fehlten ausreichend Weiterbildungsstellen und im großen Fachbereich Hygiene…geht es mehr um Krankenhaushygiene, Desinfektion usw. einer „klinischen Umweltmedizin“ wie man sich das vorstellt, entspricht dem nicht.
Klinische Umweltmedizin bedeutet im eigentlichen Sinne: die medizinische Betreuung von Einzelpersonen mit gesundheitlichen Beschwerden oder mit auffälligen Untersuchungsbefunden, die von ihnen selbst oder ärztlicherseits auf mögliche Umweltfaktoren zurückgeführt werden.
Mehr zur Unterscheidung von klinischer Umweltmedizin und Umwelt und Hygiene: https://www.umweltkranke.de/images/shum/pdf/klium/Umweltmedizin_ist_keine_Klinische_Umweltmedizin_Ohnsorge.pdf
Eine Facharztbezeichnung für Umweltmedizin, gibt es meines Wissens nicht – lediglich eine Zusatzbezeichnung Umweltmedizin.
In 2003 wurde das Ganze nochmals weiter nach unten reguliert. (Das bestimmen jeweils die Ärztekammern) – die Politik sagt…sie hätte darauf keinen Einfluss.)
Zwar können die Ärzte, die sich dafür interessieren, Weiterbildungen absolvieren, jedoch nach wie vor sind viele der in der Umweltmedizin eingesetzten diagnostischen und therapeutischen Verfahren nicht Bestandteil des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenkassen.
- Dies ist ein klarer Lenkmechanismus!
In Folge dieser Entwicklung sind weiterhin immer weniger Ärztinnen und Ärzte an einer Zusatzqualifikation in „klinischer Umweltmedizin“ interessiert.
Und – nun stellt auch das RKI 2020 fest:
...dass eine flächendeckende umweltmedizinische Versorgung bis zum heutigen Zeitpunkt, nach wie vor, nicht realisiert wurden.
Das betrifft sowohl den niedergelassenen Bereich, den öffentlichen Gesundheitsdienst als auch die Universitätskliniken.
- Dadurch können Patientinnen und Patienten mit umweltbezogenen bzw. -bedingten Gesundheitsstörungen nicht ausreichend umweltmedizinisch versorgt werden.
Trotz der ständigen Bemühungen von Ärzten, Patientenvereinen – auch im Jahr 2019 – die Zusatz Weiterbildung für klinische Umweltmedizin weiter zu etablieren – lehnte dies die Bundesärztekammer immer wieder ab.
Das Thema ist wohl kein beliebtes…in einem Schreiben vom März 2019 spricht eine Landes-Ärztekammer sogar vom „Instrumentalisieren der Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen“… (!)
Auf politische Anfragen – schon seit den 90iger Jahren…(also inzwischen über dreißig Jahre)…wird unisono geantwortet (von Bundes-und Landesregierungen):
...es gäbe keinen Bedarf – bzw. dieser sei nicht bekannt – und eine evt. notwendige Versorgung sei ausreichend…dies widerspricht nun allerdings der Stellungnahme des RKI´s von 2020!
Die Politik äußerte sich auch dahingehend, dass das alleine die Ärztekammer entscheiden würden, sie mischen sich da nicht ein.
…wenn aber die Gesundheitsprävention und die ausreichende medizinische Versorgung der Bevölkerung die Politik nichts angeht….?! Im Übrigen mischt sich die Politik ja sehr wohl in verschiedenen medizinischen Gebieten ein… und sie hat auch einen gesundheitspolitischen Auftrag im Erhalt der sogenannten Public Health!
Denn auch hier stellt das Robert-Koch-Institut fest, dass es in Deutschland "historisch bedingten strukturellen Defizite"..."aufzuarbeiten" gäbe und die Rolle von Public Health zu stärken!
www.rki.de/DE/Content/Institut/Public_Health/PH_inhalt.html
Und auch die GABA…ist ein politisches Instrumentarium…die wiederum entscheidet, was kassenärztlich behandelt werden kann!
Diese Nichtakzeptanz der Erkrankung MCS (und natürlich gleiche Wirkmechanismen bei ME-CFS) begünstigt weiterhin den Rückgang der Anzahl qualifizierter, fundiert ausgebildeter Umweltmedizinerinnen und Umweltmediziner in allen Bereichen. (Siehe Bericht RKI)
Da die Kommission Umweltmedizin und Environmental Public Health, nun jedenfalls festgestellt hat, dass in Deutschland eine Unter- und Fehlversorgung vorliegt - stellt sich nun die Frage – wird sich daran, zumindest langfristig, etwas ändern?
Sie bemängeln konkret dass:
- Nach wie vor – eine Zuschreibung der Erkrankung in den psychischen Bereich stattfindet und so keine umfassende umweltmedizinische, allergologische und/oder toxikologische Abklärung getätigt wird.
- Es wird gesehen, dass eine frühzeitige umweltmedizinische Versorgung maßgeblich dazu beitragen könnte, zielgerichtete Diagnostik in die Wege zu leiten, um Leidenswege zu verkürzen und ggf. einer sekundären psychischen Belastung vorzubeugen.
Weiterhin stellt die Kommission fest, dass es:
- Grundsätzlich an umweltmedizinischem Grundwissen fehle, bei verschiedenen ärztlichen Fachdisziplinen, um einen möglichen Zusammenhang der Erkrankung zu umweltmedizinischen Auslösern überhaupt abklären zu können.
Warum ist das aber so?
Geht es hier nun im Hintergrund um die Sorge...dass die Zusammenhänge - toxischer Substanzen in unserer Lebensumwelt und Krankheit - zum einen nicht nur "zusätzliche" Kosten verursacht - (weit weniger als bei psychischen Schuldzuweisungen) - zum anderen - aber in Sachen Prävention...dies nicht ohne Konsequenzen für die Wirtschaft und Produktion sein kann - genauso wie die Sanierungspflicht alter Büro-Schul-und Kindergartengebäude?
Auch - ...wäre ja zuzugeben, das jahrzehntelange Fehleinschätzung...Psychiatrisierung, Stigmatisierung, Diskriminierung, Ausschluss von Zugang zur Rente, Behindertenhilfen usw...und Fehlbehandlungen stattgefunden haben!
Große Teile der Bevölkerung wurden und werden noch immer im Stich gelassen!
Es stellt sich die Frage...
Ist die Einflussnahme verschiedener Lobbys einfach zu hoch? Die Sorge Produkte vom Markt nehmen zu müssen, Wirtschaftsprozesse umzustellen. Dazu kommt, dass mit Pharma und Medikamenten kaum etwas daran zu verdienen ist.
Oder umgekehrt zu niedrig? ...Denn wie es die Italiener so schön sagen - in ihrem Konsens Leitlinien MCS und Krankenhausversorgung im Jahr 2019 - Primum non nocere (zuallererst nicht schaden).
Mit MCS werden kaum hochinvasive Leistungen abgerechnet werden können, so besteht hier auch in Folge so gut wie kein Forschungsbedarf (wer sollte das finanzieren? )- denn im Ergebnis soll sich das ja "lohnen" und da das Gesundheitspotential einer Bevölkerung noch keinem wirtschaftlichen Wert zugerechnete werden kann...allenfalls die Krankenhäuser "Gewinne erzielen müssen"...was nicht gleichbedeutend ist mit einer optimalen Versorgung der Bevölkerung.
Nun...man wird sehen...zumindest müssen bei erneuten Anfragen an die Landes-oder Bundesregierung - die Antworten - die sich über Jahrzehnte ähneln nun neu überdacht werden...und vielleicht bewegt sich ja doch etwas...
So zum Beispiel eine Anfrage in Bayern aus dem April 2020
Hier forderten Abgeordnete:
- die Erstellung eines regelmäßig zu aktualisierenden Verzeichnisses durch das Landesamt für Gesundheit
- Anlaufstellen und Spezialisten, die mit dem Thema umweltassoziierte Erkrankungen vertraut sind
- die Anregung an Universitätskliniken zur Schaffung „Medizinischer Kompetenzstellen“ (mit jeweils einem Arzt plus Sekretariat)
- die Ausweitung der Forschung zu umweltassoziierten Symptomkomplexen (z.B. MCS, EHS)
- der Ausbau der ärztlichen Fortbildungen im Bereich der Umweltmedizin
- im Sinne der Barrierefreiheit die Prüfung geeigneter Maßnahmen verschiedener Art zur Erleichterung der Meidung der auslösenden Faktoren unter Einbeziehung von Betroffenenvertretern
...dies hat dann auch tatsächlich in Folge zu diesem Projekt geführt:
In der Umweltmedizin findet man verschiedene Syndrom- oder Symptomkomplexe, die zwar einige Beschwerdebilder beschreiben, deren Ursachen jedoch uneinheitlich und nicht ausreichend geklärt sind. Hierzu zählen zum Beispiel die Multiple Chemikalien-Sensitivität – MCS, die Elektrosensibilität – EHS sowie das Chronic Fatigue Syndrome – CFS.
In diesem Projekt soll nun ein Konzept zur Behandlung von Menschen, die an umweltattribuierten Symptomkomplexen (z B. Multiple Chemikalien-Sensitivität – MCS, Elektrosensibilität – EHS sowie Chronic Fatigue Syndrome – CFS etc.) leiden, erarbeitet werden.
Laufzeit: 01.10.2020 - 30.09.2021
Auch die Sprecherin für Umweltgesundheit äußert sich zu Fragen von MCS und Behinderung im Januar 21
www.abgeordnetenwatch.de/profile/bettina-hoffmann/fragen-antworten
- Die Wechselwirkungen unterschiedlichen Chemikalien im menschlichen Körper sind noch zu wenig erforscht.
- Verbraucher*innen haben darüber hinaus oft keine Möglichkeit Informationen darüber zu erhalten, welche Chemikalien in welchen Produkten enthalten sind.
- Nachweislich schädliche Chemikalien bleiben zu lange im Umlauf oder werden durch weniger gut erforschte Chemikalien mit ähnlicher Wirkung ersetzt.
- MCS und anderen möglichen Umwelterkrankungen fehlt es an wissenschaftlicher und rechtlicher Anerkennung.
- Sie wollen, dass es für die Betroffenen von Umwelterkrankungen einfacher wird, sowohl eine passgenaue medizinische Betreuung zu erhalten als auch angemessene sozialrechtliche Ansprüche, beispielsweise nach schadstoffarmen Wohnräumen oder Möbelbeihilfen für Neuanschaffungen, geltend machen zu können.
- Eine Ombudsstelle für Umwelterkrankte soll beim Gesundheitsministerium eingerichtet werden. Sie soll als unparteiische Schiedsperson als direkte Anlaufstelle für Betroffene dienen, die zwischen den Betroffenen und Verursacherinnen und Verursachern oder Behörden vermittelt, mehr Aufmerksamkeit für Umwelterkrankungen schafft sowie Hilfestellung bei der Suche nach umweltmedizinischer Beratung geben
- Prinzipiell lassen sich chemikalienbedingte Barrieren unter die „umweltbedingten Barrieren" nach § 3 BGG fassen, dementsprechend beinhaltet die gesetzliche Definition für Barrierefreiheit laut §4 BGG auch eine chemikalienbedingte Barrierefreiheit.
- Sie streben an, dass Umwelterkrankungen wie MCS im Nationalen Aktionsplan der Bundesregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention eine Rolle spielen.
- Sie fordern die Beschleunigung von Prozessen auf europäischer Ebene, um schädliche Chemikalien vom Markt zu nehmen. Die Erfüllung obiger Punkte, wären mehr als überfällig - vielleicht hilft da auch die Feststellung des RKI in 2020, dass die umweltmedizinische Versorgung in Deutschland nicht ausreichend ist...samt der weiteren dort dargestellten Punkten:
Also trotz der Erkenntnisse des RKI´s, dass die umweltmedizinische Versorgung in Deutschland unzureichend ist, wird das Bundesland für Bundesland sehr individuell gehandhabt, so sieht Bad.Würt. im Gegensatz zu Bayern, bis jetzt im Jahre 2021 überhaupt keinen Bedarf.
www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP16/Drucksachen/9000/16_9320_D.pdf
Immerhin - es bewegt sich etwas
...aber bis sich dies in Forschung, in Kostenübernahme der Krankenkassen, in Fort-und Weiter oder gar Ausbildung der Ärzte hinein bewegt...und noch viel schwieriger...es sich dann auch in die Leitlinien, Begutachtungsverfahren, Anerkennung in Rente und Behindertengesetzgebung...aber und vor Allem...in den Köpfen der Ärzte niederlässt....!
Zumindest gibt es jetzt eine offizielle Grundlage...die das Negieren und Abschieben in die "subjektiven Phantasien der Betroffenen" - nicht mehr so leicht - halten lässt!
- Und wenn wirklich die Patientensicherheit gemäß dem Bundesgesundheitsministerium als vorrangiges Ziel und Leitgedanke bei der Entwicklung des Gesundheitswesens sein soll
www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/p/patientensicherheit.html
Dann wird es höchste Zeit, dass MCS Erkrankte anerkannt, ihnen Behandlungsmöglichkeiten und Ansprechpartner zur Seite gestellt werden und es auch für MCS-Erkrankte möglich ist, gesundheitliche Einrichtungen (Arztpraxen, Krankenhaus...) ohne gesundheitsgefährdung zu nutzen!
Wie desaströs die Versorgung und das Recht eines jeden auf adäquate medizinische Behandlung ist, zeigt sich an der Darstellung zum Tag der Patientensicherheit bei der Zusammenfassung von www.genuk-ev.de
www.genuk-ev.de/Veranstaltungen/articles/welttag-patientensicherheit-2020.html
(Diese Stellungnahme steht als PDF dort zur Verfügung und kann auch an Behörden und Ämter verschickt werden)
Weitere Quellen
https://www.infoamica.it/wp-content/uploads/2019/07/Italien-MCS-Konsensus-Deutsch_Version-3_2020.pdf
Italienischer KonsensüberMultiple ChemikalienSensitivität(MCS)Konsensusdokument und Leitlinien für Multiple Chemikalien Sensitivität (MCS)der italienischen MCS-Studiengruppe23. Mai 2019
Originaldokument und Urheberrechte:„Consenso Italiano sulla MCS (2019)“ der Gruppo di Studio Italiano MCSUnverbindliche Deutsch-Übersetzung(die das Original nicht ersetzt)/Version 3.2020 Seite 10von 50
www.eggbi.eu/fileadmin/EGGBI/PDF/Umwelterkrankungen_und_Umweltmedizin_EGGBI_Statement.pdf
Deutscher Berufsverband klinischer Umweltmediziner e.V. dbu
http://www.mcs-cfs-initiative.de/Arzteinfo_MCS.pdf
...ÄRZTEINFORMATION(in Abstimmung mit dem Deutschen Berufsverband der Umweltmediziner)
www.dbu-online.de/fileadmin/user_upload/Flyer/Patinfo/Multiple_Chemikalien_Sensitiitaet_Info1.pdf
www.genuk-ev.de/Veranstaltungen/articles/welttag-patientensicherheit-2020.html