Ein Leben mit MCS...
verändert die Sichtweise....
MCS steht für Multiple Chemikaliensensivität (Multiple Chemical Sensitivity) - hier eine gute Zusammenfassung aus Österreich: http://www.mcs-info.at/ ..."wenn Alltagschemikalien zur Krankmachern werden".
Die Entstehung von MCS ist möglich entweder durch:
...dabei werden die toxischen Stoffe aufgenommen durch Einatmen, Berühren oder Einnahme.
Beginnend mit einer Sensibilisierung auf bestimmte Stoffe, vergiftet sich der Körper immer weiter und verliert die Möglichkeit zu entgiften. Sei es dass die aufgenommen Dosen zu hoch oder die Entgiftungskapazität durch andere Erkrankungen zu niedrig sind.
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Aktive Selbsthilfe und Informationsgruppen, die sich auch politisch für Veränderungen einsetzen:
(Die Gruppen sind nicht regional gebunden)
Die geringsten Spuren von Giftstoffen, auch unter den erlaubten Grenzwerten, können zum Auslöser werden.
Weitere Erkrankungen überlappen sich oft; Fibromyalgie, cfs, Sick Building Syndrom, Elektrosensibilität.
Im Prinzip gehört in den gesamten Bereich auch all die unterschiedlichen Nennungen von den meist berufsbedingten Erkrankungen die die Haut/Bronchen/Lungen/Nerven/Stoffwechsel/Gehirn schädigen....und andere Namen tragen wie: Polyneuropathien oder Enzephalopathien, Lösungsmittelsyndrom....
Auch eine vorangegangene andersartige Erkrankung kann zu einer solchen Schwächung des Organismus führen und damit die Möglichkeiten des Körpers zu entgiften stark einschränken.
Werden eigentlich tausend Namen gesucht und getrennt voneinander behandelt – um das große Ausmaß zu verschleiern das giftige Stoffe auf uns haben?
Ist der mcs´ler die Spitze des Eisberges – der nun noch Nulltoleranz hat gegenüber jedwedem Stoff?!
"Erlaubte Grenzwerte" suggerieren uns, dass doch alles in Ordnung sei und doch reicht bei den bereits Erkrankten die geringste Dosis zur Auslösung von Symptomen!
- Präsentationshilfen zu MCS – jetzt auf Youtube abrufbar:
www.youtube.comumweltsensibilit
Titel: "MCS - Menschen mit Multipler Chemikalien Sensitivität"
Die Nichtanerkennung der Erkrankung und die daraus resultierende Lebenssituation der Betroffenen, verschärfen weiterhin das Leid so vieler Menschen: lebenszeit-cfs.de/psychiatrisierung-von-mcs
...zudem: Gibt es gar keine gesetzlich verbindlichen Bemessungsgrenzen für die Gesamtheit von vorhandenen Schadstoffemissionen....
mehr dazu hier unter dem Artikel: ...wie grenzwertig sind eigentlich Grenzwerte?
Bei mcs hat der Körper nun jedoch die Fähigkeit verloren auf selbst kleinste chemische Einflüsse zu reagieren! Seine Entgiftungsfähigkeit - die Fähigkeit des Körpers Gifte auszuscheiden oder weiter einzulagern ist längst bei weitem überschritten!
So kann es selbst bei geringem Kontakt mit bspw. Parfüm, Putzmittel, Pflegemittel, Kleidung, Druckerzeugnissen, also den quasi ganz gewöhnlichen Alltagsgiften, zu starken Symptomen und einer weiteren Verschlechterung des Gesamtzustandes kommen!
Somit ist nicht nur die bisherige Lebensführung betroffen sondern meist eine Erwerbsfähigkeit nicht mehr gegeben. Zusätzlich zu allem Leiden - ist man meist nicht mehr fähig selbstständig für seinen Lebensunterhalt zu sorgen!
Rechtliches...zum Thema Existenzsicherung (Rente/Pflege/Behinderung/Nachteilsausgleich Schüler) ....habe ich bei cfs aufgelistet - gilt aber analog - außerdem können sich beide Erkrankungen überlappen.
Leben mit mcs bedeutet - ein anderes Leben - der Kreis der Menschen wird kleiner - die Herausforderung tritt einem entgegen, ein persönliches Leben zu führen trotz der meist nötigen Isolation.
- Möglicherweise ist auch das Wohnumfeld nicht mehr verträglich - über diese schwerwiegende Problematik hier mehr unter: lebenszeit-cfs.de/wohnbarrieren
- Dazu kommt, dass die Beschwerden und Einschränkungen einer durch Chemikalien verletzten Person, kaum ernstgenommen werden und der lebensnotwendige Rückzug, in ein isolierteres Leben, deklariert wird als psychisches Problem, bis hin zur Sozialphobie.
- Dabei ist die absolute Schadstoffreduzierung meist der einzige Weg um die Symptome zu minimieren und langfristig etwas stabiler gegenüber Schadstoffexpositionen zu werden.
- Der Zugang zum gesellschaftlichen Leben oft auch zum familiären Kreis ist so gut wie gestrichen.
- Eine weitere Problematik ist die die medizinische Versorgung - die wenigsten Ärzte kennen sich mit Umweltmedizin aus - oft müssen diese privat bezahlt werden - da die Krankenkassen selten diese Behandlungen übernehmen.
- Eine adäquate medizinische Versorgung in ambulanten (verträglichen) Praxen oder gar Krankenhäuser fehlt flächendeckend!
Hier ganz konkrete Notwendigkeiten die ein mcs-Betroffener bräuchte um überhaupt ein Krankenhaus oder gar Pflegeheim nutzen zu können: Krankenhausbarrieren ...formuliert von genuk-ev.de/.. Gemeinnütziges Netzwerk für Umwelterkrankte
Alles, aber wirklich alles mit was wir uns umgeben, was wir anziehen, was wir essen, die Möbel, die elektronischen Geräte, das neue Buch...muss unter die Lupe genommen werden - und nichts anderes bleibt als ein komplettes Umdenken und Neustrukturierung der bisherigen Lebensweise!
Dies kann auch schmerzhaft sein - wenn liebgewordene Menschen ihr eigenes Waschmittel gar nicht mehr riechen und sich selbst ganz unbedarft als unbeduftet beim Besuch wähnen - die Teilnahme am öffentlichen Leben, der Besuch einer Arztpraxis - der Schulbesuch bei Kindern, die Teilnahme an einer Familienfeier (das Arbeiten ist in den allermeisten Fällen schon längst nicht mehr möglich ....all das - ....verändert alles!
Die zigtausend chemischen Substanzen die auf dem Markt sind und die uns dieses Leben „ermöglichen“ das wir hier führen, die Chemikaliencocktails die wir uns und unseren Kindern und der Umwelt täglich zuführen…. All das bleibt nicht folgenlos. Wer sich näher damit beschäftigt wird auf einen wahren Moloch stoßen..und es ist keine neues Thema…aber wie in allem….zumeist erst die persönliche Betroffenheit…die persönlichen Einschränkungen oder die eingeschränkte Lebensqualität uns naher lieber Menschen, lässt uns ein bisschen mehr sehen, ein bisschen mehr hören….
…Dazu lässt sich auch kaum mehr eine Lyrik verfassen die nicht provokativ oder erschreckend wäre…aber anhand meiner eigenen Erfahrung und meines Erlebens möchte ich – etwas von dieser Art zu leben, leben zu müssen, nahebringen…..etwas mehr Berührungspunkte schaffen und weitere Gedanken wecken……
Mosaik
Als die ersten Schmerzen
am ganzen Körper kamen,
wurde mir klar
Das Spülmittel sorgt nicht nur für glatte Hände,
also zog ich Handschuhe an.
Als die Schmerzen wiederkehrten,
wurde mir klar,
ich muß eine Papierphobie haben.
Aber die habe ich bestimmt nicht,
liebe ich doch das geschriebene Wort.
Also zog ich wieder Handschuhe und Atemmaske an.
Als der neue CD-Player
mir auf den Magen schlug,
und meine Blut-Hirn-Schranke durchbrach
wurde mir klar,
es gibt Flammschutzmittel -
und der CD- Player kam weg.
Als das Herz raste
und Verwirrung sich breit machte
in meinem Gehirn,
da wurde mir klar,
andere Menschen benutzen andere
Waschmittel und Parfüme
Und da mussten sie gehen
nicht aus meinem Herzen
aber aus meinem Leben.
MCS ist keine Empfindlichkeitsstörung wie sie uns verkauft werden will - oder lassen sich so auch die Erkrankungen erklären von Menschen die Jahrelang mit gefährlichen und schädigenden Schadstoffen gearbeitet haben und nun quasi vor dem Nichts stehen!...Sehr aufschlussreich hier ausgearbeitet:
www.boeckler.de/ ...Psychisch gestört oder arbeitsbedingt krank – von Werner Maschewsky
Neurotoxische Schadstoffe gelangen bei diesen Arbeiten tagtäglich über die Atmung oder die Haut in den Körper und haben hier weitreichende (Dauer)Schädigungen zur Folge!
(Obige Aufzählung ist natürlich nicht vollzählig – zeigt aber wohl auf, dass mcs oder anders genannte Erkrankungen (der Bronchen/Lunge/Nerven/Gehirn/Stoffwechsel/Haut/Autoimunerkrankungen….) die auf Schadstoffe zurückzuführen sind, keine reine Frauenthematik sein können – wie es oft im medizinischen/psychiatrischen Bereich unterstellt wird…) (Dieses Genderdenken in der Medizin sollte jetzt auch längst überholt sein) (Es gibt sogar Studien über frauenassoziierte Erkrankungen von denen Männer betroffen sind und wie es ihnen im medizinischen System ergeht - aber das ist ein anders Thema...)
Ganz abgesehen davon aber - ist trotzallem bei berufsbedingten Schädigungen auch hier zu erkennen, dass die Anerkennung dessen - dass Menschen ihre Arbeitsfähigkeit und ihre Gesundheit verloren haben, in dem sie über Jahre Schadstoffen am Arbeitsplatz ausgesetzt waren - sie oft häufigen Widerständen ausgesetzt sind:
www.wolfgang-hien.de ....Restriktives Recht, restriktive Praxis: Das Elend mit den Berufskrankheiten - Kritik an der bestehenden Situation und Ansätze für einen Wandel von Wolfgang Hien
Irgendwie gelingt der Spagat - von dem Wissen das vorhandene Schadstoffe in Luft/Boden/Wasser/Produkten/Nahrungsmittel/ Arbeitsmitteln, zwar Auswirkungen auf die Menschen haben - aber der einzelne nicht konkret daran erkranken kann.....?!
Dabei möchte doch grundlegend jeder sauberes Wasser, saubere Luft - eine Erde auf der und unsere Nachfahren gut leben können, gesunde Lebensmittel und eine Gesellschaft deren Wertigkeit auf dem Respekt untereinander begründet ist....
...und übrigens war auch ich viel zu lange in dem Glauben, dass in Deutschland zumindest die Grenzwerte eingehalten werden - aber:
....einige substanzielle Grenzwerte werden ja sogar von der EU minimaler eingefordert als es in Deutschland umgesetzt wird:
In Sachen Luft
In Sachen Wasser
...und hier sei noch nicht benannt, das die im Wasser befindlichen Stoffe - der Düngungsindustrie, Medikamente die die Tiere bekommen oder durch den Menschen abgespült werden, Rohrleitungen die giftige Substanzen abgeben können, Chlorverwendung unter dem Grenzwert nicht benannt werden muss...und einiges mehr...
In Sachen Böden
oekosystem-erde.de/bodengefaehrdung
....der Mensch wird immer abhängiger von Produkten, beworbenem Livestyle - ...das Wlan-vernetzte Auto, dass die Freiheit bringt - die neuen Kleider, die die Individualität ausdrücken - frische Farben im Wohnbereich - Möbel/Teppiche/....langanhaltender Frischeduft der Waschmittel - der Markt erfindet sich ständig selbst, um weiter konsumiert zu werden und seine Erträge zu steigern.
In der Werbung wird unbeirrt - und auf dem neuesten Stand in Sachen Neuromarketing - das Verlangen dazu geweckt - entscheidende Informationen (wer würde sich denn eine bewusst giftige Farbe in die Wohnung holen wollen...) zurückgehalten, überspielt - der sogenannte "Sleeper Effekt"...unangenehme Assoziationen (oder kurze Einsichten) werden zum Vergessen gebracht oder durch andere erwünschte Effekte ersetzt, eingesetzt und weiter an einer kollektiven Dissoziation gearbeitet...
Wenn man sich überlegt, dass in einem Smartphone bis zu dreißig Metalle verbaut sind, die mit hochgiftigen Chemikalien aus dem Gestein gewaschen werden. Allein, um ein Gramm Gold zu gewinnen, mit dem man etwa fünfzig Smartphones bestücken kann, muss eine Tonne Erz abgesprengt und zermahlen werden.
Wir "profitieren" von einer billigeren und gefahrenreicheren Herstellung in anderen Ländern (Kleider/ Baumaterialien und anderes...)und belasten uns selbst und unsere Kinder mit den noch restlichen vorhandenen Chemikalien? Was macht das für einen Sinn?
Aber auch hierzulande wird Arbeitsschutz oder die Suche nach weniger bedenklichen Stoffen lediglich als Kostenfaktor gesehen und es wird wenig Mühe daran gesetzt die Bevölkerung wirklich aufzuklären und zu informieren!
Um sich eine kleine und minimale Vorstellung davon zu machen in was sich überall uns schädigende toxische Stoffe befinden können....hier eine, leider nicht vollständige, Übersicht:
Chemikalien und Umweltschadstoffe sind unter anderem enthalten in:
- Kosmetika und Parfüm (80-90% der über 3000 chemischen Substanzen allein in Duftstoffen)
- Körperpflegemitteln (Creme, Duschgel, Seife, Shampoo, Haarspray, Deo, Rasierwasser, …)
- Säuglingspflegemitteln
- Handys und Smartphones... (abgesehen von der Strahlung)
- Wasch- und Reinigungsmitteln
- Duftkerzen, Duftbäumchen (Kfz), Duft- und Raumspray
- Toilettenpapier und Papiertaschentücher
- Raumbeduftungsanlagen (Duftsäulen), Klimaanlagen
- Zigaretten und Tabake
- Lebensmitteln (Pestizide)
- Kleidung, vom Unterhemd bis zur Jeans
- Tageszeitungen, Zeitschriften, Bücher (Druckerfarbe)
- Medikamenten, Kontrast- und Betäubungsmitteln
- Desinfektionsmitteln, Infusionsschläuche, Pflaster, Verbandsstoffe
- Gummihandschuhen und Kunststoffen
- Zahnersatz, Zahnfüllungen, Zahnzement, Zahn-Kunststoffe
- Chlor
- Abgasen und Dämpfen von Büromaschinen (PC, Drucker, Kopierer usw.)
- Farben, Lacken, Lösungsmitteln, PVC
- Formaldehyd in Wandverkleidungen, Möbeln, Tapeten, Teppichböden
- in vielen Baustoffen, Holzschutzmitteln, Hölzern (Terpene)
- Möbeln, Einrichtungsgegenständen, Benzin, Heizöl
- Pestiziden der Weinberge und Weinreben, der Blumen im Garten und Floristik im Laden, der Landwirtschaft und Wälder
- Holzschutzmittel-, Lösungsmittel, Lacke, Biozide können über Wochen und Monate in der eigenen Wohnung ausdünsten!
- Hohe Schadstoffkonzentration im Straßenverkehr
- Insektizide
- neue Fußbodenbeläge
- Gase von Durchlauferhitzern, Küchenöfen und Gasherden
- offener Rauch
- Smog und Feinstaub
- Druckerzeugnisse (Zeitung, Kataloge, Bücher und Broschüren)
- Elektronische Geräte, Drucker, Toner - so gut wie jedes elektronische Gerät dünstet aus (je neuer umso mehr), Platine enthalten Flammschutzmittel - durch die hohe Abwärme während des Betriebes gasen sie noch mehr.....so ist es zum Beispiel hilfreich auf gebrauchte Geräte zurückzugreifen und sie bei Betriebstemperatur an einem sicheren Ort weiter ausgasen zu lassen -
Quellen: chemical-sensitivity-network ,mcs-Selbsthilfeverein-aldaeu - MCS; wenn chemische Substanzen und Duftstoffe krank machen ein Buch von Els Valkenburg, mcs Betroffene berichten Selbsthilfe mcs Karlsruhe oder auch www.mcs-info.at/und in der Schweiz: mcs-sos.ch/ und mcs-liga.ch/